Am 11. April 2014 ist das Willy-Brandt Haus der SPD in Berlin überfüllt von Politikern, Professoren, Journalisten und weiteren Menschen, die gekommen sind die Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi mit dem Willy-Brandt Preis zu ehren. Suu Kyi hat sich durch ihren jahrelangen gewaltfreien Widerstand in ihrem Heimatland Burma für die Demokratie und Meinungsfreiheit der Bürger eingesetzt - um die Militärdiktatur in Burma zu beenden.
Die zierliche 68-Jährige Frau schreitet zum Podium um den Willy-Brandt Preis vom SPD- Parteivorsitzendem Sigmar Gabriel entgegen zu nehmen - trotz ihrer kleinen Größe strahlt sie Zuversicht und Kraft aus. Diese Frau hat viel erlebt. In ihrem Kampf für die Freiheit Burmas, ließ sie Gewalt und Hass des Militärs über sich ergehen. Die burmesische Regierung duldete keine Meinungsfreiheit - ihre Partei „National League for Democracy“ wurde verboten und sie selbst wurde 15 Jahre lang unter Hausarrest gestellt. Erst 2011 kam Suu Kyi frei und wurde mit ihrem Verdienst international geehrt. Unter anderem mit dem Friedensnobelpreis und nun auch mit dem Willy-Brandt Preis. Am 11. April nimmt sie diesen nun entgegen und hält ihre Dankesrede mit überzeugenden, klaren Worten. „Demokratie und Freiheit, sind Träume, die nie aufgegeben werden sollten.“ Suu Kyi berichtet, dass selbst jetzt, nach jahrelangem Einsatz die burmesische Verfassung immernoch Züge der Militärdiktatur aufweist und das Land noch nicht demokratisch sei.
Der Saal ist gefüllt von wichtigen Persönlichkeiten - doch unter ihnen finden sich Schüler des Gymnasium Finow, die die Ehre hatten an diesem großen politischen Ereignis teilzuhaben. Als Vertreter der Jugend haben sie die Möglichkeit, wie es ist eine politische Freiheitskämpferin hautnah zu erleben. Für die Schüler ein außergewöhnliches Erlebnis. Durch ihre herausragende politische Rolle die Suu Kyi mittlerweile weltweit eingenommen hat, gewinnt sie immer mehr an Ein?uss. Politiker weltweit schätzen sie und ihren Einsatz, den sie für ihre Land tätigte. Bundeskanzlerin Angela Merkel nimmt sie bei ihrem ersten Besuch in Deutschland zur Entgegennahme des Preises in Empfang. "Bei ihrem Kampf für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte bewies sie Mut, wie nur wenige auf der Welt."
Im Jahre 2015 sollen nun die neuen Wahlen erfolgen, bei welchen Suu Kyi als neue burmesische
Präsidentin antreten will. Trotz ihres Alters, denkt sie noch lange nicht daran jetzt aufzugeben.
Vermutlich wäre es nicht zu übertrieben zu sagen, dass dieser Wahlsieg mehr als verdient wäre.
Denn mit Suu Kyis Engagement blüht Hoffnung in Menschen aller Welt auf, dennviele kämpfen
immernoch gegen ein Regierungssystem mit einer Verfassung an, in der die Menschenrechte ihren
Wert verloren haben.
Das Recht auf Meinungsfreiheit ist ein Recht, dass in Deutschland jedem Bürger
verfassungsrechtlich garantiert wird, wir nehmen es als selbstverständlich an und das führt dazu,
dass wir selten schätzen wie wertvoll es ist. Kritisieren und Beschweren können wir uns
hervorragend, doch uns Erinnern, dass Demokratie erst erkämpft werden musste, wird schnell
vergessen. Wir können uns glücklich schätzen. Denn in vielen Ländern, muss das, was für uns
Selbstverständlichkeit geworden ist erst mit viel Mut erkämpft werden. Diese Frau ist somit ein Vorbild für die ganze Welt und ein Licht der Hoffnung für Menschen, die in einem unfreien oder
undemokratischen Staat leben.
Aung San Suu Kyi, die einzige inhaftierte Friedensnobelpreisträgerin weltweit, die nicht einmal ihrer eigenen Preisverleihung 1991 beiwohnen konnte sagt: "Deine Ängste sollten dich nie daran hindern, dass Richtige zu tun. Demokratie und Frieden ist ein Recht das jedem Mensch garantiert werden sollte. Also lasst uns dafür kämpfen."
Aisha Bermel
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Text: Aisha Bermel
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Diese Seite wurde erstellt von: R. Fausten