Eberswalde (moz) Es ist eine halbe Weltreise, die Sophie Willneff und Jessica Donzowa unternehmen.
Innerhalb weniger Stunden geht es von Spanien nach Australien. Von Andalusien in den Outback.
Und dabei kommt den beiden Zehntklässlerinnen vom Finow-Gymnasium so manches Spanisch vor.
Im wahrsten Sinne des Wortes.
"Der Spanisch-Test war ganz schön schwer", gestand Sophie Willneff, die gestern gemeinsam mit
ihrer Klassenkameradin am Bundeswettbewerb Fremdsprachen teilnahm, und zwar in der Kategorie
Zweisprachenkontest. Die Finowfurterin lernt seit der 7. Klasse Spanisch – als zweite Fremdsprache.
"Meine beiden Schwestern hatten Französisch gewählt, ich wollte etwas anderes machen. Außerdem ist
Spanisch eine warme Sprache." Aber auch eine Sprache mit Tücken, wie Sophie beim Wettbewerb
feststellen musste. "Bei der Landeskunde musste ich schon manchmal raten", ergänzte Jessica aus Eberswalde.
"Hoffentlich wird Englisch leichter", gab sich das Duo optimistisch. Immerhin habe man Englisch "schon viel länger",
der Wortschatz sei weit größer. "Und in der 9. Klasse hatten wir auch eine Sprachreise nach London",
erzählte Jessica während der Pause. Für die 16-Jährige ist es bereits die zweite Teilnahme am Wettbewerb.
"Im vorigen Jahr war ich in Englisch gestartet." Mit Erfolg. Die Eberswalderin belegte einen dritten Platz.
Doch auch die Klausur in der zweiten Sprache sollte es in sich haben. Gefordert wurde – nach einem virtuellen
Aufenthalt im australischen Outback – ein Blog über die dortigen Erlebnisse, ein kreativer Reisebericht.
"Es kommt nicht auf die Länge des Artikels an", appellierte Sabine Döbelin, Lehrerin am Finow-Gymnasium und
Regionalbeauftragte für Brandenburg-Nord, an die Teilnehmer. "Entscheidend ist die Originalität."
Insgesamt hatten sich knapp 100 Sprachasse aus Brandenburg-Nord gestern der anspruchsvollen Prüfung gestellt.
"Diese Resonanz entspricht in etwa dem Niveau der Vorjahre", so Döbelin. Traditionell am größten war das Starterfeld
in Englisch und in Französisch. Für Latein und Russisch hingegen hatten sich nur einige wenige Kandidaten angemeldet.
"In Latein sind die Bedingungen in der Tat sehr schwer“, räumte die Regionalbeauftragte ein. Denn diese Sprache werde
erst ab Klasse 9 angeboten. Für bedauerlich hält die Englisch-/Russisch-Pädagogin, dass in den vergangenen Jahren
das Interesse der Schüler an der russischen Sprache enorm zurückgegangen ist. "Vielleicht gelingt es uns, zumindest
eine Arbeitsgemeinschaft Russisch aufzubauen", hofft Döbelin. Auf alle Fälle bietet das Finow-Gymnasium für die
künftigen Siebtklässler wieder Spanisch an.
Während die Prüflinge gestern Mittag aufatmen konnten, wartet jetzt auf die Jury viel Arbeit.
Die Klausuren müssen kontrolliert werden. Die Auswertung soll im Juni erfolgen.
Dieser Text und das Bild erschienen am 20.01.2011 in der Märkischen Oderzeitung und wurden uns freundlicher Weise zur Verfügung gestellt. Quelle: www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/278269/
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Text: Viola Petersson (MOZ) - Bild: Thomas Burckhardt (MOZ)
Diese Seite wurde erstellt von: R. Fausten