Sonntagabends, halb Neun in Finow. Da trifft man... Niemanden, außer 25 Schüler aus dem Jahrgang 11 und 2 Lehrerinnen des
Gymnasium Finows, die mit ihren Taschen und Koffern vor einem Reisebus warten. Es ist der Startschuss für die jährliche
Fahrt ins Skilager. Das Ziel lautet Sterzing in Südtirol, ein Ort, der geografisch gesehen in Italien liegt. Nach der
Busfahrt dort angekommen, merken alle schnell, dass hier alles ziemlich deutsch erscheint: Unsere Ski- und Snowboardlehrer
Melle, Tilo, Nadja, Carsten und Johannes von der Skischule Fichtelberg im Erzgebirge, das Fernsehprogramm, die
Straßenschilder, die Werbeplakate und generell sprechen alle deutsch. Es ist ungefähr das Mallorca der Wintersportorte.
Am Nachmittag des Ankunftstages geht es ab auf die Piste. Viele stehen zum ersten Mal auf Skiern bzw. auf einem Snowboard.
Die Anfänger lernen die "Basics" auf einer fast ebenen Fläche, während die einzigen drei fortgeschrittenen Snowboarder vom
Gymnasium Finow mit ihrem Lehrer schon die Piste "herunterballern". Am 2. Tag stehen alle in etwa um 07.00 Uhr auf um zu
frühstücken und rechtzeitig 08.30 Uhr am Skibus zu sein. Circa 20 Minuten und genau 4 Tunnel später sind wir an den Pisten
des Skigebiets Ladurns angekommen. Etwa eine weitere halbe Stunde später wissen alle mitgereisten jungen Frauen, dass man
sich vor dem Fahren mit dem Lift nicht fürchten muss, außer wenn man Höhenangst hat. Am Vormittag werden bei den
Snowboard-Anfängern die Basics gefestigt und wir staunten wie die fortgeschrittenen Snowboarder die Piste heruntergerasen,
als ob der langsamste von ihnen die Rechnung der nächsten Àpres-Ski Party übernehmen müsse. Am Nachmittag wird der
Snowboarder-Anfängerkurs zweigeteilt, in die Gruppe 1 von Snowboardlehrer Carsten und die Gruppe 2 von Snowboardlehrerin
Nadja. Die Gruppe 1 wurde unter den Schülern auch "Anfänger-Fortgeschrittenen-Gruppe" und die Gruppe 2
"Anfänger-Anfänger-Gruppe" bzw. liebevoll "Anfänger-Invaliden-Kurs" genannt. Dennoch wurde in beiden Gruppen
das Fahren von "Front- und Backsidekurven" geübt. In Gruppe 1 sah es schon gut aus, in Gruppe 2 war doch eher mäßiger
Erfolg zu verzeichnen, was die interne Bezeichnung der Gruppen bestätigt hat.
Der 4. Tag, also Donnerstag, ist der Tag der praktischen Snowboard-Prüfungen gewesen, auf welche Niemand Lust hatte,
jedoch bestanden alle und waren am Ende mit ihren Zensuren auch zufrieden. Am Abend fand eine kurze Wanderung inklusive
"Skigebet" und Zertifikatsausgabe statt, auf welche eine Abschlussparty mit dem Thema "Ladurns sucht den nächsten
Superstar" folgte. Stephie S. setzte sich am Ende gegen 9 Konkurrenten durch, bekam eine Papp-Krone einer großen
Fast-Food-Kette auf den Kopf gesetzt und wurde von uns allen gefeiert.
Nach fast einer Woche in den Bergen können wir nun über Frontside, Backside, Nose, Tail und Powdern fachsimpeln,
des Weiteren wissen wir, dass nicht alles, wo Italien drauf steht, Italien drin ist; Liftfahren für Menschen mit
Höhenangst suboptimal ist; Stephie S. der einzig wahre Superstar Ladurns ist und die wichtigste Grundregel beim
Snowboarden "Spaß haben und cool aussehen" lautet.
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Text und Bilder: Julian Schink & Michél Nguyen, Jahrgang 11
Diese Seite wurde erstellt von: R. Fausten